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Gustav Zindel - der Erzgebirgsmaler
1883 - 1959

Gustav Zindel war ein bedeutender regionaler Maler, der auf der böhmischen Seite des Erzgebirges wirkte. Seine Werke stellten vor allem das Leben im Erzgebirge und im Egerland dar. Die Bilder sind heute überwiegend Eigentum des Karlsbader Museums.

Gustav Zindel erblickte im Rodenau (Radenov), Kreis Komotau (Chomutov), das Licht der Welt. Er wuchs als erstes von drei Kindern in einer kleinen Landwirtschaft auf, die seine Eltern bewirtschafteten. Schon als Kind zeigte Gustav Zindel ein außergewüöhliches Talent zum Malen und Zeichnen. Nach dem Besuch der Grundschule in Platten (Blatno) bot sich ihm die Möglichkeit Unterrichtsstunden in Kunstmalerei unter Anleitung des Malers Hans Schottenhammer zu nehmen.

Von 1898 bis 1900 absolvierte er ein Studium an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg. Dort wurde er enorm inspiriert und hob sich schon im zweiten Jahr durch Bestleistungen hervor. Sein damaliger Professor Heim bot Gustav an, nach seinem Abschluss in Nürnberg zu bleiben. Die Sehnsucht nach seiner Heimat, bewog ihn jedoch, dieses Angebot abzulehnen.

Zindel ging zurück nach Rodenau und machte sich trotz schwieriger Zeiten selbstständig. Er entwarf Postkarten, arbeitete für illustrierte Zeitschriften und für Werbung. Außerdem mußte er seinen Eltern beim bewirtschaften des Hofes helfen, da seine beiden Brüder wegen Krankheit dazu nicht in der Lage waren.

Sein erster großer Auftrag wurde auch eines seiner bekanntesten Bilder: "Die Huldigung des Erzgebirges vor dem Kaiser".

G. Zindel: Die Huldigung des Erzgebirges vor dem Kaiser

Dieses Gemälde machte den Maler Gustav Zindel mit einem Schlag bekannt und er erhielt zahlreiche Aufträge. Bald wurde man auch in Karlsbad (Karlovy Vary) auf ihn aufmerksam.

1927 heiratete er Maria Ausflug. Die beiden bekamen zwei Mädchen und vier Jungen. Kurz danach verstarben seine Eltern und er übernahm den kleinen Landwirtschafts-Betrieb. 1929 kaufte er das Nachbar-Anwesen dazu. Er richtete sich ein Atelier ein und baute das Bauernhaus zu einer Gaststätte und Herberge aus. Die "Zindelbaude" entwickelte sich schnell zu einem beliebten Ausflugsziel.

Im Zuge der Vertreibung mußte Gustav Zindel mit seiner Familie 1945 Rodenau verlassen und wurde ins Tschechische übersiedelt. Es wurden schlimme Jahre. Er hatte alles verloren und mußte mit seiner Familie schwere Bauernarbeit verrichten. 1948 erhielt Zindels Sohn Arbeit in St. Joachimsthal (Jáchymov). Dadurch bekam die ganze Familie die Möglichkeit zurück ins geliebte Erzgebirge zu siedeln. So fand Zindel und seine Familie eine zweite Heimat in Böhmisch Wiesenthal (Loučná), dem tschechischen Nachbarort von Oberwiesenthal. Hier entstanden viele seiner bedeutendsten Werke.

Als sein ältester Sohn Gustav im Jahre 1958 starb, verlor auch der Vater die Lebenskraft. Der Erzgebirgs-Maler Gustav Zindel verstarb am 21.11.1959 im Alter von 76 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Böhmisch Wiesenthal.

In Nürnberger Ortsteil Worzeldorf wurde 1996 zum Gedenken an den Erzgebirgs-Maler Gustav Zindel eine Straße benannt.
In Böhmisch Wiesenthal (Loučná) befindet sich im Gemeindeamt ein kleine, aber sehenswerte Galerie, mit der das Andenken an den sicherlich berühmtesten Einwohner des Ortes liebevoll erhalten wird.

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